Fechten gehört zu den ältesten Sportarten der Menschheit. Aus den martialischen Schwertern und Rapieren für Ritter, Krieger und Soldaten sind moderne Sportgeräte geworden. Aus dem Kampf um Leben und Tod, eine faszinierende Duellsportart. Konzentration, Schnelligkeit, Reaktionsfähigkeit und ein gutes Gefühl für Distanz und Timing sind im Fechten entscheidend. Deshalb stehen, neben Übungen zur Beinarbeit und Waffenführung, vor allem Schnellkraft, Reaktion, Koordination und Konzentration auf dem Trainingsplan. Aber auch Werte wie Disziplin, Mut und Ritterlichkeit werden durch den eleganten Sport vermittelt. 

Fechten findet üblicherweise auf einer 14 Meter langen und zwei Meter breiten Fechtbahn statt.
Über die Treffer entscheidet ein Kampfrichter mit Hilfe des Reglements und der elektronischen Trefferanzeige. Eine Besonderheit ist, dass der Sport in drei Waffen ausgeübt wird. Degen, Florett und Säbel haben jeweils ihre eigenen Regeln und Trefferflächen und zeichnen damit verschiedene Arten des Fechtens aus.

Der Degen
Gefochten wird im Degen in der ursprünglichen Duellform ohne Treffervorrecht. Der ganze Körper
ist Trefferfläche, nur Stöße sind erlaubt und wer zuerst trifft, bekommt den Zähler. Treffen
beide gleichzeitig, bekommen beide Fechter einen Doppeltreffer zugesprochen. „Der Degen
ist hervorragend für Späteinsteiger geeignet, da man hier nach relativ kurzer Zeit schon erste
Erfolge verbuchen kann. Außerdem sind die Gefechte durch die taktische Prägung nicht ganz so
schnell. Damit kann man auch erfahrenen Fechtern mal eine Niederlage bescheren,“ erläutert Robert Peche.

Das Florett
Kinder beginnen meist mit dem Florettfechten. Mit der, gegenüber dem Degen, kleineren und
schlankeren Florettwaffe sind ebenfalls nur Stöße erlaubt. Die gültige Trefferfläche ist auf
den Torso, also den Oberkörper ohne Arme und Kopf beschränkt. Mit Hilfe einer zusätzlichen
Elektroweste zeigen nur diese Bereiche gültige Treffer an. Einen regulären Stoß mit dem Florett
kann nur setzen, wer das Treffervorrecht, auch Angriffsrecht genannt, auf seiner Seite hat.
Der Verteidiger muss, um selbst zu treffen, das Recht mittels einer erfolgreichen Parade gegen
den Angreifer zurückerobern. Hat man dies erstmal begriffen, setzt die erfolgreiche Umsetzung
in jeder Situation intensives technisches Training voraus. Florettfechten fördert das taktische
und strategische Denken der jungen Fechter. Ungestümes Vorpreschen bringt dauerhaft keinen
Erfolg. Verschleierung der eigenen Absichten, Ausforschen des Gegners und im richtigen
Augenblick mit den passenden Angriffen oder Paraden zuschlagen, sind die Erfolgsgeheimnisse guter Fechter.

Der Säbel
Der Säbel ist eine Hieb- und Stichwaffe mit einer den Angreifer begünstigenden Treffervorrechtsregel
wie im Florett. Die gültige Zählerfläche ist der Oberkörper inklusive Kopf und Armen. Da
Hiebe sehr viel einfacher zu landen sind als Stöße, geht es im Säbelfechten richtig schnell und
dynamisch zur Sache. Spektakuläre Angriffe und Paraden wechseln sich in schneller Folge ab.

 

Fechten lernen Fechten kann man in jedem Alter lernen. Kinder starten am besten im Alter von sechs bis zehn Jahren, aber auch später ist der Einstieg jederzeit möglich. Spezielle Miniwaffen und Bestimmungen sorgen für einen kindgerechten Kampf. Die Ausbildung ist sehr vielseitig und dauert seine Zeit, um die technischen, taktischen und konditionellen Grundlagen auszubilden. Besonderen Zulauf hat das Fechten seit den Erfolgen der deutschen Fechterin Britta Heidemann in Peking aber auch durch Jugendliche und Erwachsene erfahren. „Es ist schon etwas Besonderes, Waffe,
Körper und Gegner im Kampf zu beherrschen. Einmal probiert, hört man oft nicht mehr auf,
schafft sich ein Hobby fürs Leben,“ berichtet ein Quereinsteiger.