Bei den Deutschen Meisterschaften der U13 im Florettfechten in Biberach an der Riß konnten die Nachwuchsathletinnen und -athleten des Fechtclub Radebeul die Früchte jahrelanger harter Trainingsarbeit ernten.
Im Damenflorett sicherte sich Eva Grosche mit einer herausragenden Turnierleistung die Silbermedaille im Einzel und gewann darüber hinaus Bronze mit dem Team Sachsen. Auch im Herrenflorett war der Fechtclub Radebeul äußerst erfolgreich: Edgar Räppgen, Friedrich Beissert und Anton Müller holten gemeinsam mit Ron Böhmer vom Dresdner Fechtclub den Deutschen Meistertitel in der Mannschaft. Bereits am Vortag hatte Edgar Räppgen im Einzel die Bronzemedaille erkämpft. Im vereinsinternen Duell um den Einzug ins Halbfinale verwies er dabei seinen Teamkollegen Anton Müller auf einen starken sechsten Platz.
Schon über mehrere Jahre deutete sich bei regionalen Turnieren an, dass hier einige talentierte Fechter in Radebeul sind. Immer wieder landeten Fechter aus dem Radebeuler Fechtsaal von Robert und Hubert Peche bei Turnieren auf vorderen Plätzen. Jetzt ging es für vier von ihnen zur Deutschen Meisterschaft der U13 nach Biberach.
Im Damenflorett zeigte Eva Grosche von Beginn an, dass mit ihr zu rechnen ist. In zwei nahezu fehlerfreien Vorrunden musste sie sich lediglich ihrer Dauerrivalin Emma Charlotte Habermann aus Bremen geschlagen geben. Im anschließenden Direktausscheid marschierte Grosche souverän von Sieg zu Sieg und erreichte ohne größere Mühe das Viertelfinale. Dort ließ sie der Bremerin Florentina Trujilo Teupel beim 10:4 keine Chance und zog ins Halbfinale ein. Dort wartete erneut Habermann – dieselbe Gegnerin, der sie zuvor unterlegen war. Doch Grosche zeigte Nervenstärke, taktisches Geschick und den unbedingten Siegeswillen. In einem hochspannenden Gefecht setzte sie sich in der Verlängerung mit 5:4 durch und zog ins Finale ein. Gegen die Stuttgarterin Elisabeth Bejzel war der Überraschungssieg zwar nicht mehr drin, doch der Gewinn der Silbermedaille bedeutete den größten Erfolg ihrer bisherigen Karriere – und wurde mit entsprechend großer Freude gefeiert.
Am zweiten Wettkampftag trat Eva Grosche gemeinsam mit Amalia Hermann und Hannah Stiller im Team Sachsen an. Auch hier präsentierten sich die sächsischen Fechterinnen stark: Erst im Halbfinale wurden sie vom Team Westfalen gestoppt. Im anschließenden Gefecht um Bronze ließen sie Württemberg keine Chance und holten sich verdient die Medaille.
Im Herrenflorett überzeugten die Radebeuler Starter Friedrich Beissert, Anton Müller und Edgar Räppgen mit soliden Vorrundenleistungen und qualifizierten sich allesamt für den Direktausscheid. Für Friedrich Beissert, der seine erste Deutsche Meisterschaft bestritt, endete das Turnier nach einem gewonnenen Auftaktgefecht im 32er mit einer knappen 8:10-Niederlage gegen den Thüringer Philipp Fahrig. Platz 30 ist dennoch ein respektables Ergebnis und ein vielversprechender Einstieg auf nationaler Ebene.
Anton Müller und Edgar Räppgen zeigten sich in Topform und kämpften sich mit überzeugenden Siegen bis ins Viertelfinale vor. Dort kam es zum vereinsinternen Duell – mit Medaillenbedeutung. In einem spannenden und intensiven Gefecht setzte sich Edgar Räppgen mit 10:8 durch und sicherte sich damit den Einzug ins Halbfinale. Anton Müller belegte nach einer starken Turnierleistung einen hervorragenden 6. Platz. Im Halbfinale traf Räppgen auf den späteren Deutschen Meister Valentin Procopius aus Potsdam. Trotz beherztem Einsatz musste sich der Radebeuler dem physisch und taktisch überlegenen Gegner geschlagen geben. Mit der Bronzemedaille krönte Räppgen dennoch ein herausragendes Turnier. Procopius bezwang im Finale anschließend auch den Dresdner Ron Böhmer und holte den Titel.
Am Sonntag standen unsere drei Radebeuler Fechter Friedrich Beissert, Anton Müller und Edgar Räppgen gemeinsam mit Ron Böhmer (Dresden) im Team Sachsen auf der Planche – und machten von Beginn an klar, dass sie nach Gold greifen wollten. Im Halbfinale ließen sie dem Team Brandenburg keine Chance und fegten ihre Gegner mit einem deutlichen 45:16-Sieg von der Bahn. Das anschließende Finale gegen Niedersachsen entwickelte sich hingegen zu einem echten Krimi: Nach einem holprigen Start lag Sachsen nach drei Gefechten mit 11:15 zurück. Doch dann kam der große Auftritt von Anton Müller, der mit einer starken Aufholjagd die Wende einleitete und sein Gefecht zur 20:17-Führung drehte. Dieser Impuls brachte das Team endgültig auf Kurs – die sächsischen Jungs gaben die Führung nicht mehr aus der Hand und holten sich mit einem 45:35 den verdienten Deutschen Meistertitel.
Trainer Robert Peche zeigte sich begeistert: „Von vier angereisten Fechtern des Fechtclub Radebeul fahren zwei mit zwei Medaillen und zwei mit einer Medaille nach Hause. Was will man mehr? Ein grandioser Erfolg für unseren Verein – und ein verdienter Lohn für viele Trainingsstunden und harte Wettkämpfe.“